Redaktionsbüro

Rainer Heubeck

Europa-Themen

 

Weinherbst in Franken: Fünf zauberhafte Weinorte zwischen Bamberg und Würzburg


Viele größere Weinfeste sind im Sommer und Herbst 2020 abgesagt worden, doch einem Besuch beim Winzer und in einem fränkischen Weinort steht in der Regel nichts entgegen. Einzelreisende, Familien und kleine Gruppen sind willkommen – bei Weinproben und Weindegustationen ebenso wie als Übernachtungsgäste, und natürlich auch für Weinbergführungen oder Weinerlebnis-Touren. Weinreisende nach Unterfranken tauchen ein in das das Reich von Müller-Thurgau, Bacchus und Silvaner, können aber auch interessante Spätburgunder, Dominas oder Blaue Portugieser entdecken. Ein Servicebeitrag stellt fünf unterfränkische Weinorte und deren Winzer vor: Handthal, Königsberg, Oberschwappch, Zeil am Main und Wiesenbronn finden sich allesamt zwischen Bamberg und Würzburg, inmitten der Naturparke Haßberge und Steigerwald.
 

Mit der Naturpark-Rangerin durchs Weinbaugebiet: Auf dem Abt-Degen-Steig zu idyllischen Winzerhöfen am Rande der Haßberge

Wenn man an einen Ranger denkt, dann streift dieser meist durch den afrikanischen Busch und sucht dort Spuren von Elefanten, Löwen und Antilopen. Katja Winter ist seit 2020 ebenfalls Rangerin, allerdings nicht in einem afrikanischen Nationalpark, sondern in einem fränkischen Naturpark. Die studierte Umweltwissenschaftlerin arbeitet im Naturpark Haßberge, der stolze 800 Quadratkilometer groß ist. „Das Schöne am Naturpark Haßberge ist die Vielfalt, man findet hier wahnsinnig viel Vielfalt auf kleinem Raum“g,  schwärmt Katja Winter, die bei einem Spaziergang auf dem Abt-Degen-Steig unter anderem Heideschnecken entdeckt und wilden Majoran. Früher war Unterfranken das größte Weinanbaugebiet der Welt. Dass dort ab dem 17. Jahrhundert auch Silvanerreben angebaut wurden, ist einem Zisterzienser aus dem Kloster Ebrach zu verdanken. Abt Alberich Degen wird nachgesagt, die Reben von Österreich an den Main gebracht zu haben.

Reif für die Insel: Rot(h)weinurlaub im fränkischen Wiesenbronn

„Wiesenbronner Lehmatrater", was soviel heißt wie Wiesenbronner Lehmtreter, werden die Winzer des unterfränkischen Weinortes gelegentlich genannt, berichtet Weinerlebnis-Führerin Annette Schmidt. Denn wenn die Weinbauern zum Rebschnitt in die nassen Weingärten gehen, dann fühlen sie schnell seine fast zentnerschwere Last an ihren Füssen,  erläutert Schmidt. Wenn es um die Besonderheiten von Buntssandstein, Muschelkalk und Keuperböden geht, ist die Nebenerwerbswinzerin ganz in ihrem Element. Bei einer Weinberg-Führung verrät sie auch, wie Wiesenbronn zur fränkischen Rotweininsel geworden ist. Heute kultivieren die örtlichen Winzer unter anderem Spätburgunder (Pinot Noir), Blaufränkisch (Lemberger), Cabernet, Acolon, Portugieser, Domina, Regent und Schwarzriesling – und weil man nach einher Weinprobe besser nicht mehr ins Auto steigt, betreibt die Winzerfamilie Roth, die sich auf Biowein und Spontangärung spezialisiert hat, sogar ein eigenes Rothweinhotel.

Literaturwege und virtuelle Braukessel: Eine Kulturreise durchs Fränkische Seenlandes

Sonne, Strand, Baden – das ist nur eine Facette des Fränkischen Seenlands, dessen Erschaffung vor exakt fünfzig Jahren vom Bayerischen Landtag beschlossen wurde. Das Herz des Seenlands bilden Stauseen, insbesondere der  Altmühl-, der Igelsbach- sowie die  beiden Brombachseen. In deren Umgebung locken aber auch zahlreiche kulturelle Kleinode und Schätze, etwa die mittelalterlich geprägte Minnesängerstadt Wolframs-Eschenbach, die Barockresidenz Ellingen, in der einst der Deutsche Orden seinen Sitz hatte, oder die Bierstadt Spalt, die ihre Hopfenanbautradition in einem modernen Museum präsentiert. Literaturwege, virtuelle Braukessel und mit Papiertapeten verzierte Prunkräume: die Kleinstädte im Fränkischen Seenland haben Besuchern auch außerhalb der Badesaison eine Menge zu bieten.

Mehr als nur Baden – Ein Herbstausflug zum Altmühl- und zum Brombachsee

Bodenständige Franken als Kapitäne auf einem stattlichen Trimaran. Fischadler, Biber und Silberreiher in einem künstlich geschaffenen Biotop. Auch wenn es zum Baden zu kühl ist, lohnt ein Abstecher ins Fränkische Seenland. Die Ferienwohnungen sind nicht mehr ausgebucht, die Wirtsleute haben Zeit für ein Schwätzchen – und die Trimaran-Rundfahrt von Ramsberg über Absberg, Enderndorf, Allmannsdorf und Pleinfeld führt die Fahrgäste der MS Brombachsee nicht nur an langen Sandstränden und grünen Wäldern vorbei, sondern auch an beeindruckenden Staudämmen. Noch enger mit der Natur auf Tuchfühlung gehen Besucher des Seenland bei einer Führung über die Vogelinsel auf dem Altmühlsee.

Bildschönes Mittelalter: Einst von Künstlern entdeckt, präsentiert sich Rothenburg ob der Tauber bis heute pittoresk

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Maler aus verschiedenen Ländern eine ziemlich ärmliche und noch immer von einer Stadtmauer umgebene fränkische Kleinstadt: Rothenburg ob der Tauber. Die Kunstexpertin Regina Däschner wandelt auf deren Spuren, denn sie hat eine neue Führung gestaltet. Bei dem Rundgang zeigt sie die pittoresken Seiten der Stadt und stellt die Werke bekannter Rothenburg-Maler vor. Dass Rothenburg immer wieder Künstler anzog, bekannte und weniger bekannte, zeigt auch ein Besuch im Garten der Familie Striffler, der sich gleich unterhalb des Burggartens befindet. Zwischen Apfelbäumen, Narzissen und Pfingstrosen findet sich hier ein kleines Malerhäuschen, das von den 50er bis 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an Künstler vermietet wurde.Polen: Ein Jazzkeller im Kaiserschloss: Die westpolnische Stadt Posen ist ein Eldorado für Kunstinteressierte

Kunst und Kultur, manchmal gefällig, manchmal verstörend, begegnet man in Posen quasi auf Schritt und Tritt – im Nationalmuseum genauso wie im ehemaligen Kaiserschloss, im „Arsenal“ am Alten Markt genauso wie in den Ausstellungsräumen im Einkaufszentrum „Stary Browar“. Wer Posen im Rahmen einer Städtereise besucht, der entdeckt eine vielseitige polnische Metropole, die viel zu bieten hat und dennoch nicht überlaufen ist.

Polen: Theo macht jetzt auf Kunst: Das Manchester des Ostens fasziniert mit Architektur und Kultur

Lodz, einst die Textilmetropole Mitteleuropa, das sagenumwobene Manchester des Ostens, war lange eine schrumpfende Stadt und musste sich in den vergangenen drei Jahrzehnten komplett neu erfinden. Tomasz Koralweski von der lokalen Tourismusorganisation spricht von einer „postindustriellen Stadt“. Als deren Vorzeigeprojekt gilt die Manufaktura, ein siebenundzwanzig Hektar großes Einkaufs- und Freizeitzentrum, das auf dem Gelände einer der ehedem größten Textilfabriken Europas entstand und das auch mehrere Museen beherbergt. Das Herz der Stadt schlägt jedoch in der über vier Kilometer langen Piotrkowskastraße. Dort erstrahlen sanierte Fassaden im alten Glanz, der Besucher taucht ein in die prunkvollen Jahre der Gründerzeit.

Polen: Wo Polen einst katholisch wurde: Die Ausgrabungen auf der Posener Dominsel sind über 1000 Jahre alt

In der Krypta der prächtigen Backsteinkathedrale auf der Posener Dominsel finden sich Reste der ersten Basilika, die in Posen um das Jahr 968 errichtet wurde. Als sich das Zentrum der Stadt verlagerte, schenkte der Fürst die gesamte Dominsel dem Bischof, der dort eine Art Kirchenreich errichtete, an das heute noch zahlreiche Gebäude erinnern: das Diözesanmuseum, die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria und natürlich die Peter-und-Paul-Kathedrale. In deren Goldener Kapelle findet sich die Grablage von Mieszko I. Dieser polnische Fürst heiratete vor mehr als 1000 Jahren eine böhmische Prinzessin – und konnte dies nur, weil er sich im Jahr 966 taufen ließ.

Tschechien: Von Lipnostausee zum Frauenberger Märchenschloss: Entlang der Moldau durch Südböhmen

Der Moldauradweg ist im Vergleich zum Elberadweg international unbekannter und zum Teil auch anspruchsvoller. Er ist definitiv kein Weg, auf dem man stur durchradeln sollte, denn dafür gibt es hier zu viel zu sehen – und zu viele schöne Orte zum Verweilen. In Rosenberg kehren wir in einem Biergarten direkt am Moldauufer ein, hier treffen wir nicht nur weitere Radfahrer, sondern auch einen größeren Trupp tschechischer Bootsfahrer. Ein Ausflug in die Geschichte erwartet uns auf der nächsten Station: Krumau ist UNESCO-Weltwerbestadt mit einer sehenswerten Altstadt und einem majestätischen Schloss, das von einem Burggraben umgeben ist, in dem auch heute noch Bären gehalten werden.

Tschechien: Schlossgespenster, Kronjuwelen und geheime Türen: Beeindruckende Burgen und Klöster im Süden Böhmens

Kloster Hohenberg, Schloss Rosenberg, die UNESCO-Welterbestadt Krumau –   bei einer Reise durch den Süden Böhmens erwartet den Besucher ein kulturelles Schatzkästchen, aber auch die eine oder andere gruselige Geschichte. Doch wer sich von der „weißen Frau“ von Rosenberg von einem Besuch abhalten lässt, dem entgeht viel: etwa die Bibliothek und das Zawischkreuz im Kloster Hohenfurt, die Prachträume in Schloss Rosenberg und der sehenswerte Marktplatz von Budweis. Stolze Adelige aus Südböhmen forderten den böhmischen König immer wieder heraus und wollten Budweis einnehmen – doch dieser wusste sich durchaus zu wehren.

Deutschland: Fachwerk, Salz und dicke Kissen: Auf dreifacher Zeitreise durch Bad Sooden-Allendorf

„Frau Holle“, davon ist Brigitte Jacobi überzeugt, „war keineswegs nur eine die Betten schüttelnde alte Tante, sie hatte vielmehr mythische Kräfte und wurde verehrt.“ Die Stadtführerin hat zum Rundgang durch die Salzstadt Bad Sooden-Allendorf, in deren Nähe Frau Holle gewohnt haben soll, ein dickes weißes Kopfkissen zum Ausschütteln mitgebracht. Weiß war nicht nur der Schnee, der auf die Erde fiel, wenn Frau Holles Kissen geschüttelt wurden. Weiß war auch die Substanz, die Bad Sooden bzw. Sooden und Allendorf einst zu einem reichen Flecken gemacht haben. Salz war lange Zeit das weiße Gold, das den Inhabern der Saline, den Pfännern, zu großem Wohlstand verhalf. Davon zeugen heute noch ein 140 Meter langes Gradierwerk und schmucke Bürgerhäuser mit Fachwerkgiebeln.

Deutschland: Tongabohnen-Stout, Bourbon-Bock und Süßholz-Porter: Bamberger Biersommeliers öffnen ihre Schatzkästchen

Wie begegnet eine der traditionsreichsten Bierstädte Deutschlands, das fränkische Bamberg, der neuen Craft Beer-Welle? Braucht man diese in einer Region überhaupt, die in Sachen Brauereidichte und Brauereivielfalt tatsächlich Weltspitze ist? Und ist das Reinheitsgebot ein wichtiges Qualitätslabel oder im Grunde genommen überholt? Eine Bierreise in die Region Bamberg zeigt die Vielfalt der Spezialmalze beim Walzhersteller Weyermann, sie erschließt die gelungene Symbiose von Landbier und Craft Beer bei der Brauerei Kundmüller – und sie führt auf die Spuren des Bierkriegs im Jahr 1907 und in die Keller von traditionellen Rauchbierbrauereien, die das Malz vor dem Brauen über Buchenholzfeuer räuchern.

Polen: Österreichische Festungen und ein ehemaliges Ghetto als In-Viertel: Mit dem Fahrrad durch Krakau

Eine Kutschfahrt über den Rynek und entlang des ehemaligen Königswegs vom Florianstor zum Wawel, das ist eine Möglichkeit, Krakau kennenzulernen. Wer die Stadt und ihre Umgebung intensiver erkunden möchte, der nutzt stattdessen den Drahtesel. Krakau ist in Sachen Fahrradinfrastruktur zwar kein Amsterdam, doch die Altstadt erschließt sich ausgezeichnet per Rad – und man kann einen Besuch der Innenstadt bequem mit einen Abstecher ins jüdische Viertel Kazimierz und nach Podgórze verbinden. Krakau, das merken Besucher schnell, ist eine Stadt, die Geschichte atmet. Polnische Geschichte, österreichische Geschichte, jüdische Geschichte. Und NS-Geschichte, deren Schrecken zum Beispiel in der früheren Emaillewarenfabrik von Oscar Schindler im Stadtteil Zablocie dargestellt werden.

Albanien: Im Gänsemarsch nach Brisa: Grandiose Ausblicke und traditionelle Gastfreundschaft in den albanischen Alpen

Gastfreundschaft ist ein wichtiges Gebot im Kanun, dem traditionellen, rund 3000 Jahr alten Rechtskodex, der im katholisch geprägten Bergland der albanischen Alpen noch immer eine große Rolle spielt. „Das Haus gehört nicht dir, sondern Gott und dem Gast“, so lautet eine der Regeln. Wer das abgelegene Bergdorf Brisa im Norden Albaniens besucht, der erfährt dies ganz hautnah.

Albanien: Schroffes Karstgestein und polyphone Gesänge: Entdeckungen und Begegnungen im Süden Albaniens

Jenseits der Küste lassen sich im Süden Albaniens versteckte Kleinodien finden, beispielsweise die Marienkirche in Dhermi mit ihren Jahrhunderte alten Fresken. In den letzten zwei Jahren wurde mit Unterstützung der „Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit“ (GIZ) ein Netz von Wanderwegen angelegt, die von der Küste des Ionischen Meeres ins Hinterland führen und die Bergdörfer verbinden. Wer dort in einem kleinen familiären Gästehaus übernachtet, erlebt möglicherweise auch die traditionellen polyphonen Gesänge.

Deutschland: Blutwurstpralinen und Schwarze Medizin: Mit Dr. Eisenbart durch Hann. Münden

Bei seinem Besuch in Hann. Münden im November 1727 rafften den Wanderarzt Johann Andreas Eisenbart die Folgen eines Schlaganfalls dahin. Doch Ernst Polej, der eine Perücke mit weißen Locken und einen rot-schwarzen Gehrock trägt, lässt den legendären Bruch- und Steinschneider wiederauferstehen. Als Dr. Eisenbart führt er Gäste durch eine Stadt, in der Eisenbart allgegenwärtig ist: eine Eisenbart-Statute steht auf einer Flussinsel in der Werra, ein Eisenbart-Glockenspiel ertönt am Rathaus, Eisenbarts Grabstein findet sich seitlich der Aegidienkirche und eine Gedenktafel ziert die Front seines Sterbehauses in der Langen Straße 79.

Tschechien: Hoch hinaus: Vom Böhmischen Paradies bis zum Riesengebirge

Einige der markantesten Felsfiguren im Böhmischen Paradies, so Jiří Krupka, der bereits 100 Felsspitzen hier bestiegen hat, tragen den Namen wie Nadelspitze und Gesichtsfelsen. Die bizarren Sandsteinformationen, die von der Erosion über die Jahrtausende geschaffen wurden, regen zweifelsohne die Phantasie an, zumal sie auch das Reich eines berüchtigten Räubers gewesen sein sollen. Keinem Räuber, aber dem Berggeist Rübezahl, begegnet man im Riesengebirge, zumindest als Holzfigur. Ob Freiklettern an Sandsteinfelsen oder Hochseilklettern und Seilrutschen, nordöstlich von Prag findet jeder Aktivurlauber die passenden Herausforderungen. Wer es ruhiger angehen lassen will, fährt mit der Seilbahn auf die Schneekoppe oder besucht das Heimatmuseum in Poniklá.

Deutschland: Raus aus dem Strandkorb: Mit Kutter, Katamaran und Kogge unterwegs auf der Ostsee

 „In den 80er Jahren hieß die Parole bei den Bauern, 'Schweine raus, Sachsen rein', denn damals wurde jedes Fleckchen genutzt, um Gäste unterzubringen“, berichtet Hanka Bolz. Sie führt regelmäßig Gäste durch Kühlungsborn und erinnert sich noch gut an die DDR-Zeit und den „sozialistischen Bäderwettbewerb“, in dem es darum ging, ob Kühlungsborn oder das Seebad Binz die Nase vorn hat. Heute bieten sich in Kühlungsborn und entlang der gesamten mecklenburgischen Ostseeküste weit schönere Übernachtungsmöglichkeiten sowie verlockende Möglichkeiten,  den Strandkorb zu verlassen und in See zu stechen – beispielsweise mit der Katamaran „Viamar,“ dem Fischkutter „Uschi“ oder mit der „Wissemara“, dem Nachbau einer vor der Insel Poel gefundenen Kogge. Poel, die siebtgrößte Insel Deutschlands, ist fast noch ein Geheimtipp: Dort finden sich Strände und Natur jenseits von Schickimicki-Atmosphäre und Massentourismus.

Schweden: Ich glaub, ich seh‘ nen Elch: Mit dem Wohnmobil im Land der 96.000 Seen

Eine Wohnmobiltour durch unendliche Wälder und von See zu See: Wer durch  Südschweden mit dem Reisemobil reist, erlebt Natur pur – und kann gleichzeitig historische Schlösser und innovative Glaskunst bestaunen. Lohnend ist ein Stopp bei Kenneth Idensjö, der einen der ersten Elchparks Schwedens gegründet hat und sowohl den Brunftschrei der männlichen Elche wie auch die Antworten der Elchkühe täuschend echt imitieren kann.

Niederlande: Bauernhof-Camping, Woolness und Seehunde: Die holländische Nordseeinsel Texel überzeugt durch ihre Vielfalt

Die Insel Texel ist etwa sechs Mal so groß wie Sylt. Auf ihr leben 14.000 Menschen und mindestens genauso viele Schafe. Das Eiland ist ideal für Familienurlaub. Und wer dabei auch noch Familienanschluss sucht, der quartiert sich am besten auf einem Boerderijcamping ein, einem der kleinen Bauernhofcampingplätze, von denen es mehr als vierzig auf der Insel gibt.

Tschechien: Böhmische Dörfer: Auf zwei Rädern von Prag nach Dresden

Mittelalterliche Burgen, Weinberge am Ufer, beeindruckende Felsformationen, Radfahrerkirchen und fahrradfreundliche Unterkünfte: Eine Radreise entlang von Moldau und Elbe führt durch böhmische Dörfer und in zauberhafte sächsische Kleinstädte.

Norwegen: Nah am Wasser gereist: Richtung Norden auf dem Kystriksveien

Norwegen einmal anders: Kurz oberhalb und unterhalb des Polarkreises findet sich eine  von Fjorden, Felsen, Hügeln und einer faszinierenden Inselwelt geprägte Küstenlandschaft. Die Helgelandküste bereist man am besten auf dem Kystriksveien, einer 650 Kilometer langen Panoramastraße.

Irland: Im Seekajak zum Giant's Causeway: Nordirlands Küste bietet für jeden die passende Paddeltour

Ob entlang der offenen Küste oder in geschützten Meeresarmen: Nordirland ist ein grandioses Revier für Seekajakfahrer. Eine der schönsten Strecken führt von Portballintrae über den Bushfoot Strand bis zum Giant's Causeway. Der „Damm der Riesen“ ragt hinaus ins offene Meer und besteht aus Zehntausenden von Basaltsäulen. Eine weitere Route, die Seekajak-Guide Stephen Craig empfiehlt, führt über den Strangford Lough, einen 26 Kilometer langen Meeresarm, in dem sich zahlreiche Inseln befinden.

Deutschland: Durchnässt zum Diplom: Eine Floßfahrt auf der Wilden Rodach

Die Fahrt auf der Wilden Rodach ist keine Gaudi-Bootsfahrt mit Bier, Weißwürsten und Volksmusik. Denn die Gäste auf den sechzehn Meter langen Holzflößen trifft das Wasser, das vor dem Start aufgestaut wird, mit voller Wucht. Reinhold Franz, genannt Flößer Picco, steuert überaus geschickt, und sorgt mit seinem Flößerhaken dafür, dass das Holzfloß nicht am Ufer hängen bleibt. Nach dem spritzigen Ritt gibt es für die durchnässten Teilnehmer ein Flößerdiplom. Wer anschließend mehr erfahren möchte, besucht das Flößermuseum in Unterrodach im Frankenwald oder bucht eine Flößerstadtführung durch Kronach.

Deutschland: Sternenfahrt auf dem Chiemsee: Mit Kajak, Yacht und Barkasse unterwegs auf dem Bayerischen Meer

Eine Sternenfahrt mit der Yacht von Alexandra Heistracher, eine Öko-Lehrstunde nahe der Mündung der Tiroler Ache und ein Besuch der Irmengard-Kapelle auf der Fraueninsel zeigen – der Chiemsee ist weit mehr als ein reiner Badesee. Eine der wohl schönsten Arten, sich auf dem See fortzubewegen, ist eine Paddeltour entlang des Ufers,  beispielsweise von Prien nach Bernau.

Schottland; Robben, Papageientaucher und kristallklares Wasser: Mit dem Seekajak vor der schottischen Westküste

Schottland – das steht für viele Urlauber vor allem für Highlands, Dudelsäcke und Whisky. Doch Aktivurlaubern, die nicht in den Highlands wandern wollen, bietet sich nun eine Alternative: eine zweiwöchige Seekajaktour rund um die Isle of Skye. Die Aktivreisen, die von Andreas Heinzl, einen aus Bayern stammenden Highland-Bewohner, begleitet werden, sind organisierte Rucksackreisen auf dem Wasser. Verpflegung, Schlafsäcke, Zelte und Kochutensilien werden in Bootsluken und Packsäcken verstaut. So können die Paddler an einsamen Buchten und Stränden übernachten, die auf dem Landweg schlecht oder gar nicht zu erreichen sind.

Schweden: Begräbnisstätte oder Sonnenkalender: Ales stenar, das schwedische Stonehenge, ist so faszinierend wie rätselhaft

Das hätte auch Obelix gefallen: 59 Hinkelsteine, schön aufgestellt im Kreis. Ein kunstvoll angerichtetes Gebilde, eine Art Stonehenge, nur nicht in England, sondern in Südschweden. Ales stenar bei Kåseberga gilt als die größte noch erhaltene Schiffssetzung Skandinaviens – und lockt jedes Jahr mehr als 500.000 Touristen. Doch welche Bedeutung hat das mysteriöse Stein-Monument? War es eine Grabstätte oder vielleicht ein gigantischer Sonnenkalender? Die Diskussion darüber verläuft äußerst kontrovers.

Schweden: Wer ist eigentlich der Herr Wallander? Ein Rundgang durch Ystad

Leichen liegen vor Geldautomaten, Autos von Musikerinnen explodieren und in Vorgärten finden sich Feldminen. Wer die südschwedische Kleinstadt Ystad besucht, könnte meinen, er betritt ein höchst gefährliches Pflaster. Doch da kann Entwarnung gegeben werden – Mord, Todschlag und Explosionen existieren hier fast nur in der Phantasie. Und haben dennoch reale wirtschaftliche Folgen, im Tourismus, aber vor allem in der Filmwirtschaft. Bereits seit sechs Jahren führt Britt Liljeqvist Gäste aus aller Welt auf Wallanders Spuren durch Ystad. Anfangs kamen vor allem die Deutschen, inzwischen dominieren, dank einer BBC-Filmreihe, die Briten.

Slowakei: Geburtstagsparty für eine Pop Art-Ikone: Die Ostslowakei im Andy Warhol-Fieber

Anfang August ist es wieder soweit – die slowakische Stadt Košice zelebriert den Geburtstag von Andy Warhol. Denn die bereits 1987 verstorbene Pop Art-Ikone wurde am 6. August geboren – doch in Košice war Warhol nie. Dennoch ist Andy Warhol in der Ostslowakei Kult. Denn Andys Eltern, Ondrej und Julia Varchola, lebten in einem kleinen Karpatendorf, bevor sie nach Amerika auswanderten. In dem Ort und seiner Umgebung, insbesondere in Medzilaborce, wo schon 1992 ein Warhol-Museum eröffnet wurde, ist ein regelrechter Andy Warhol-Rausch ausgebrochen. Da ließen sich die Kulturfunktionäre, Hoteliers und Tourismusvermarkter im 120 Kilometer südwestlich gelegenen Košice nicht lange bitten: Sie feiern nun alljährlich Andys Geburtstag, kreieren Andy Warhol-Menüs und bieten Übernachtungsmöglichkeiten in einer Andy Warhol-Galerie.

Frankreich/Marseille: Von wegen schmuddelige Hafenstadt – Die „gute Mutter“ thront über einer Stadt im Wandel

Wenn es um In-Ziele in Südfrankreich geht, denken viele an Cannes und an Nizza, manch Kulturinteressierte auch an Aix-en-Provence. Die zweitgrößte Stadt Frankreichs, die Hafenstadt Marseille, gerät eher selten ins Blickfeld – doch das ist ein Fehler. Denn Marseille, das ist nicht nur Frankreich, sondern ein Tor zum gesamten Mittelmeerraum.

Frankreich: Wo Van Gogh sein Ohr verlor: Das südfranzösische Arles hat kulturell und architektonisch viel zu bieten

Wenn Fremdenführerin Martine Brun vom 23. Dezember 1888 erzählt, könnte man meinen, es wäre erst gestern geschehen: In einem Anfall von Zorn, so berichtet sie, hatte Vincent van Gogh sein Rasiermesser genommen – und kurz darauf verlor er einen Teil seines Ohrs. Martine Brun schildert dies im Innenhof des Kulturzentrums L'Espace Van Gogh, dem früheren Stadtkrankenhaus in Arles. Hier wurde Van Gogh versorgt, nachdem er sein Ohrläppchen verloren hatte.

Frankreich: Vom Internierungslager zur Gedenkstätte: Lion Feuchtwanger begegnete dem „Teufel in Frankreich“ in einer umfunktionierten Ziegelfabrik

Der weltweit geschätzte Schriftsteller Lion Feuchtwanger war 55 Jahre alt, als er das zweite Mal in das Gefangenenlager Les Milles bei Aix-en-Provence eingeliefert wurde. Am 21. Mai 1940 um 5:02 Uhr betrat er das Lager –  und erhielt die Nummer 187 zugeteilt. All das ist mehr als siebzig Jahre her – und doch hat es bis zum Jahr 2012 gedauert, bis das Camp Les Milles, eine ehemalige Ziegelei, die von 1939 bis 1942 zuerst zum Gefangenen- und später zum Deportationslager wurde, offiziell zur Gedenkstätte wurde.

Tschechien/Deutschland: Pilgern als Grenzerfahrung: Auf der Via Nova von Bayern nach Tschechien

Wer sich auf eine Pilgerreise begibt, der muss weit weg fahren und alle Brücken hinter sich abreißen? Keineswegs – das jedenfalls glauben Claudia Buchner, Simone Krampfl und Jozef Stemperk. Die drei sind Pilgerwegbegleiter auf der Via Nova. Die Via Nova ist ein Pilgerweg, der in den letzten zwölf Jahren neu erdacht und umgesetzt wurde. Ein Weg, der durch die unmittelbare Heimat der drei Pilgerwegbegleiter führt – den Osten Bayerns und den Westen Tschechiens.

Tschechien: Geheimnisvoll und melancholisch: Pilgern im Böhmerwald

Zugegeben, mit einem Apostelgrab und mit überfüllten Pilgerherbergen kann die Via Nova nicht aufwarten. Doch wer auf dem tschechischen Teil des grenzüberschreitenden Pilgerwegs unterwegs ist, erlebt eine faszinierende Mischung aus Natur und Kultur. Er durchstreift verzaubert wirkende Waldgebiete, deren Baumstämme zum Teil mit dichtem Moos überzogen sind. Und taucht ein in die zuweilen schwierige Geschichte des deutsch-böhmischen Zusammenlebens.

Spanien: Ribera statt Rioja: Weintourismus im spanischen Burgenland

180 Kilometer nordwestlich von Madrid, im Distrikt Ribera del Duero, dreht sich alles um das Thema Wein. Die Region, die seit dem Jahr 1982 über die geschützte Herkunftsbezeichnung (DOC) „Ribera del Duero“ verfügt, hat sich in den letzten drei Jahrzehnten gravierend verändert – an die Stelle von Zuckerfabriken und Zuckerrübenanbau ist der Weinbau getreten. Mittlerweile macht Ribera del Duero der Weinbauregion Rioja massiv Konkurrenz. Nicht nur bei der Weinproduktion, sondern auch in Sachen Weintourismus.

 

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